Traditionelle Körbe in allen Formen
Ich verflechte regionale Weidensorten, die von mir geschnitten werden. Es sind alte Kopfweidenbestände, die sonst keiner mehr braucht. Sie wurden meist auf Bauernhöfen gepflanzt, geschnitten und dann im Winter verarbeitete. So kann ich auch heute nachhaltig und ökologisch arbeiten. Mit kreativen Ideen und alten, traditionellen Formen möchte ich dieses vergessene Handwerk wieder zum Leben erwecken und Interessierten die Techniken für das Weidenflechten vermitteln. Ruhe und Frieden strahlt von handarbeitenden Menschen aus, was sich auch auf die Umgebung überträgt.
Was meine Körbe ausmacht…
Regional
%
echte Handarbeit
Material
Ich fertige Körbe aller Art z.B.
Geschichtliches
Schlagholz wird in Waldbereichen produziert, die aus Dickicht und kleinen Bäumen bestehen. Dort werden die Zweige von Laubhölzer nahe der Stammbasis geschnitten, um Stockausschlag zu ermöglichen. Bäume werden dadurch verjüngt, entwickeln neue Triebe und das einfallende Licht ist gut für den Waldboden. Weidenholz ist technisch gesehen ebenfalls ein Schlagholz, aber da es lange Ruten bildet und nicht so sehr Äste mit kleinen Zweigen, kann es sehr vielseitig verwendet werden.
Die Verjüngung durch Stockausschlag gibt es seit über 5000 Jahren.
Weidenholz hat schon immer einen wichtigen Platz in der Volkskunde eingenommen. In keltischen Zeiten war es als heiliges und praktisches Material geschätzt. Die Zigeuner glaubten es könnte die Fruchtbarkeit steigern und die Römer setzten es bei Kopfschmerzen und Fieber ein, lange vor der Erfindung des Aspirins. Die vielseitigen Weidenruten wurden schon in frühester Zeit zur Herstellung von Nutzartikeln wie Behälter, Körbe, Fallen und Zaungeflecht benutzt.
In Großbritannien, in den Somerset Levels, wo der Wasserspiegel sehr hoch ist, werden seit Jahrhunderten Weiden angebaut, dort fand man Fragmente von Weidenkörbe, die aus der frühen Eisenzeit stammen. Auch in Nordamerika war die Arbeit mit Weidenruten eine etablierte Tradition, lange bevor die ersten Siedler eintrafen.
In der Antike wurden Weiden zum Sichern von Kletterpflanzen und Weinreben benutzt und als Material zum Flechten von Körbe für Obst und Gemüse.
In den Gärten des Mittelalters war die Verjüngung durch Stockausschlag verbreitet. Egal, ob es sich um Herren oder Diener handelte, es wurde verwendet zur Herstellung von Schutzhütten, Möbel, Werkzeug und für den Garten. Die feudale Aufteilung von Ländereien führte zu einer starken Nachfrage nach Grenzen – Hecken, Gräben und Zäunen- für Arme und Reiche.
Im 14. und 15. Jh. waren Laubengänge aus Schlagholz ein modischer Schmuck in den Gärten der Reichen. Tore, Spaliere und Pergolen (Weide und Hasel) spendeten Schatten, wenn sie mit Kletterpflanzen bewachsen waren.
Im 17. Jh. wurde diese Gestaltung verdrängt durch den französischen Garten, mit seinen zurechtgestutzten und manikürten und Formen.
Aber schon im 18.Jh. veränderte sich die Einstellung zur Natur wieder, durch eine Vision natürlicher Schönheit wurde der englische Landschaftsgarten geboren. Als natürliche, grobe Konstruktion wurde Schlagholz verwendet für Hütten, Brücken, Laubergänge, Veranden.
Mitte des 19. Jh. hatten die Arbeiten mit Weiden ihren Höhepunkt, man zweifelte an der industriellen Revolution und beschäftigte sich immer mehr mit der Natur und bevorzugte alles Rustikale. Arbeiten aus Schlagholz wurden früher aus Notwendigkeit angefertigt, doch im 19. Jh. entstand ein wachsender Markt für naturbelassene Konstruktionen. Möbel aus Schlagholz waren preiswert, überall erhältlich und relativ einfach zu verarbeiten. Talentierte Kunsthandwerker zeigten großen Einfallsreichtum beim Entwurf ihrer Möbel.
Im 20.Jh. war die Zeit von Designerinnovationen, deren Befürworter nichts für die schlichte Schönheit von Weiderarbeiten übrig hatten.
Erst zu Beginn der 80er Jahre kam es zu einer erneuten Nachfrage nach natürlichen Materialien und Formen.
Heute gibt es eine neue Generation von internationalen Herstellern, die wie ihre Vorfahren eigene Weiden anbauten. Weidenruten werden kombiniert mit anderem Schlagholz und auf traditionelle Weise entstehen neue skulpturale Arbeiten.